Verlagsdebüt – „The Curse of the Goblin Princess“

Mit dem ersten Teil meiner rasanten und magischen Fantasy-Dilogie habe ich ein Wohlfühlbuch für Lesende ab 12 Jahren geschaffen. „The Curse of the Goblin Princess“ entführt in eine Welt voller Geheimnisse, unterirdischer Städte, magischer Wälder, Abenteuer, Freundschaft und einem Hauch Romantik. Das Buch kann mit Signatur und Illustrationen noch bis zum 15.12 .2024 auf der Seite des Verlags unter https://wreaders.de/shop.html#!/products/the-curse-of-the-goblin-princess vorbestellt werden und erscheint am 17.01.2025.

Klappentext:
Tamara traut ihren Augen kaum, als sie eines Abends einen Einbrecher mit spitzen Ohren in ihrem Zimmer entdeckt. Frederick – ein Koboldprinz – ist auf der Jagd nach einem Monster. Aber nicht, um es zu töten, sondern um es zu retten. Er nimmt Tamara mit in eine magische Stadt voller Geheimnisse, riesiger Dachse und unterirdischer Kamine. 
Dort müssen sie das Rätsel um einen vergangenen Krieg und eine verschwundene Prinzessin lösen, sonst droht ein weiterer verheerender Konflikt zwischen den beiden letzten Koboldvölkern. Können Tamara und ihre neuen Freunde den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen?

5 Jahre Selfpublishing – ein Rückblick

Kleines Vorwort

Ich habe viel länger an diesem Artikel geschrieben als geplant. Zu viele Details, zu wenige? Aber es ist ein ehrlicher Einblick in mein Autorenleben und ich lese solche Einblicke von anderen selbst sehr gerne. Ich musste ein bisschen schmunzeln, als ich den Punkt „Zeitmanagement“ geschrieben habe und darüber, dass ich versuchen muss, meine Zeit besser einzuteilen. Einen ewig langen Artikel über die Arbeit zu schreiben und dafür die Arbeit liegen zu lassen, ist schon ein gutes Beispiel für aktive Prokrastination. Aber einmal alle fünf Jahre werde ich mir das erlauben – also viel Spaß mit diesem Einblick. 🙂

Cover 

Ich liebe meine ersten beiden Cover sehr. Trotzdem wollten meine Designerin und ich für die Trilogie noch etwas anderes ausprobieren. Etwas Genretypischeres. Welche Cover kommen besser an? Die hellen oder die dunklen? Die Frage ist in Wirklichkeit viel komplexer, immerhin muss auch der Klappentext überzeugen. Aber mit dem Cover fängt alles an – es muss den Blick einfangen und sofort das Genre verraten. Zugegeben, vielleicht tut Sanzibor das nicht unbedingt. Hätte ich mehr auf den „Romantasy“ Zug aufspringen sollen? Für mich verkörpert das Cover Abenteuer – und genau das wollte ich. Es versteckt viele Details, ohne überladen zu wirken. Hätte sich das Buch mit einem anderen Cover besser verkauft? Wer weiß. Sanzibor lief anfangs wirklich nicht schlecht, wegen der Pandemie fielen jedoch die Messen aus und der Buchhandel blieb geschlossen. Außerdem verstand ich noch nichts vom Marketing und hatte keinerlei Reichweite. 
Das Cover von Infernicus ist und bleibt meiner Meinung nach ein absolutes Highlight! Es strömt einfach die perfekte Stimmung aus. Infernicus hat Probleme – aber das Cover ist keins davon. Kommen wir zur Trilogie und meinem absoluten Herzensprojekt. Das Cover von Teil eins kam unfassbar gut bei euch an! Ihr mochtet auch das Cover von Teil zwei, allerdings sind nicht alle Fans des Schädels – was absolut in Ordnung ist. Es ist eben sehr düster und verspricht damit genau das Richtige. Ich erhoffe mir einen Effekt, den die beiden Cover zusammen erzielen. Und dazu habe ich unter „Messen“ und „online Marketing“ ganz unterschiedliche Dinge zu berichten. Ich habe euch gefragt, welche Cover ihr lieber mögt und hier sind eure Antworten. 

Die hellen oder die dunklen Cover?

Teilnehmer*innen: 52

Die hellen Cover: 22 Stimmen – 42%

Die dunklen Cover: 30 Stimmen – 58%

Welches Cover ist euer Favorit?

Teilnehmer*innen: 54

Sanzibor: 10 Stimmen – 19%

Infernicus: 14 Stimmen – 26%

Das Rätsel der Hexer: 24 Stimmen – 44%

Die Schuld der Hexer: 6 Stimmen – 11%

Diese Umfrage spiegelt meinen Eindruck sehr gut wider! Ich liebe es, dass sowohl die hellen als auch die dunklen Cover gut ankommen. Die Trilogie hat insgesamt die Nase vorne und ich freu mich schon auf das Gesamtbild, wenn der dritte Teil dazukommt. <3 

Klappentext:

Jeder kennt sie, Autor*innen hassen sie – die Klappentexte. Auch ein Endgegner von mir. Aber mit viel Unterstützung meiner Lektorinnen kann ich sagen, dass ich auch heute noch mit allen zufrieden bin. Sanzibors Klappentext gefällt mir gut und fasst das Thema „Romantasy“ noch deutlicher auf als das Cover. Ich liebe den Klappentext von Infernicus. Allerdings frage ich mich manchmal, ob ich deutlicher hätte betonen sollen, dass es sich um Kurzgeschichten handelt. Es steht direkt vorne drin, der Buchsatz und das Inhaltsverzeichnis machen es deutlich. Allerdings hat sich das bei meinem Hörbuch als Problem erwiesen, denn der Klappentext gibt die Info „Geschichtensammlung“ nicht her. Es herrschte entsprechend große Verwirrung bei den Hörer*innen. Eine ähnliche Rückmeldung habe ich zum Print nie bekommen, selbst wenn das Buch ohne Vorkenntnisse gekauft wurde. Dieses Problem habe ich bei der Veröffentlichung einfach nicht vorhergesehen. 
Der Klappentext zu „Das Rätsel der Hexer“ fiel mir wohl am schwersten. Ich wollte so gerne mehr konkrete Handlung im Text, aber egal was ich angestellt habe – es hätte zu sehr gespoilert. Am Ende bin ich ganz zufrieden damit. Ich mag den Klappentext von Teil zwei trotzdem lieber und bin ein bisschen stolz, dass dieser vergleichsweise spoilerfrei und trotzdem spannend geworden ist. 

Preis: 

Erstmal zu den Prints. Sanzibor hat anfangs 9,99€ gekostet … Krass oder? Ich habe mich als Autorin noch nicht allzu ernst genommen und wollte einen fairen Preis für die Leser*innen meines Debütromans. Also war ich mit einem Euro Marge einverstanden. Immerhin ist ein Taschenbuch für unter zehn Euro auch ein Verkaufsargument. Mittlerweile sehe ich das ein bisschen anders und dank der gestiegenen Papierpreise, sind 9,99€ ohnehin undenkbar – ich würde für jedes Buch draufzahlen. Nachdem ich die Kinderkrankheiten aus Sanzibor verbessert hatte, musste ich den Preis deshalb auf 11,99€ erhöhen. Meine Marge ist dabei nur um 3ct gestiegen. Ich wollte aber nicht, dass das Buch mehr kostet als Infernicus, das zu diesem Zeitpunkt ein halbes Jahr alt war. Da mein zweites Buch gerade noch vor der Papierpreiserhöhung bei BoD unter Vertrag genommen wurde, ist meine Marge für Infernicus etwas höher als für Sanzibor, obwohl das Buch dicker ist und gleich viel kostet. Ja, es ist verwirrend. Ich ärgere mich bis heute, dass ich mich auch bei Infernicus nicht getraut habe, einen angemessenen Preis für dieses komplexe, wunderschön gestaltete Buch zu nehmen. 11,99€ sind ein guter Deal für euch. 🙂
Erst bei meiner Trilogie habe ich den Preis auf 16,99€ erhöht. Nicht nur wegen der zusätzlichen Kosten für den ausgelagerten Buchsatz und den größeren Umfang der Bücher. Sondern, weil ich endlich fair zu mir sein wollte. Ich will nicht nur Autorin sein, ich bin es. Also muss ich auch etwas an den Büchern verdienen. Haltet euch gut fest, denn die Marge für den Print liegt immer noch knapp unter zwei Euro. Aber meine Marge bei einer großen Auflage an Autorenexemplaren liegt irgendwo zwischen sieben und acht Euro. Die muss ich allerdings erstmal loswerden. Dazu später mehr unter „Messe“.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass niemand 16,99€ zu teuer findet. Was es auch nicht ist. Wir alle wissen, wie teuer Bücher in letzter Zeit geworden sind. Da der Buchsatz von Teil zwei noch nicht abgeschlossen ist, kann ich noch nicht sagen, wo der Preis für das Taschenbuch von Band zwei der Trilogie liegen wird.
Jetzt zu den eBooks. Und hier betreten wir eine ganz andere Welt. Ich höre immer wieder, dass Selfpublisher*innen am meisten mit ihren eBooks verdienen. Immerhin liegt die Marge bei einem eBook das 3,99€ kostet bei 2,21€. Das ist doch was im Vergleich zu der frustrierenden Lage bei den Prints. Aber das Problem ist, für 3,99€ kauft niemand ein eBook. Das muss schon 99ct kosten – maximal 1,79€. Das ist meine Erfahrung. Über kindle unlimited könnten die eBooks sogar kostenlos gelesen werden, aber auch davon wird kaum Gebrauch gemacht. Das muss mir wohl zu denken geben. Mehr dazu unter „online Marketing“. Ich habe euch gefragt, ob ihr „Das Rätsel der Hexer“ und/oder „Die Schuld der Hexer“ kaufen würdet, wenn die eBooks günstiger wären. Hier eure Antworten. 

Hättet ihr Interesse an den eBooks der Trilogie, wenn der Preis unter 2€ liegen würde?

Teilnehmer*innen: 26 

Ja: 21 Stimmen – 81%

Nein: 5 Stimmen – 19%

Ich muss zugeben, in dieser Klarheit überrascht mich das Ergebnis. Folgen mir doch noch einige Personen, die wirklich Interesse an den Büchern hätten, denen 2,99€ und 3,99€ zu viel sind, die Bücher aber für je 1,99€ kaufen würden? Vielleicht habe ich das unterschätzt und ich nehme mir das Feedback auf jeden Fall zu Herzen. Jetzt werde ich die Preise erstmal nicht senken, das wäre einfach nicht fair gegenüber den Personen, die Teil zwei der Trilogie bereits für 3,99€ vorbestellt haben. Aber ich plane für die Zukunft eine Preisaktion (vermutlich erst 2025), um dieses Feedback zu überprüfen. Ich möchte noch mal auf die Gründe eingehen, warum es mir so schwerfällt, die eBook Preise weiter zu senken. 

Alle meine eBooks sind über Amazon erschienen. Bis zu einem Preis von minimal 2,69€ bekomme ich eine Marge von 70%. Sobald ich diesen Betrag unterschreite, fällt meine Marge auf 30%. Bei 1,99€ sind das bloß noch 0,65€. Ich müsste also deutlich mehr eBooks verkaufen, damit sich das für mich lohnt. Dafür müsste ich wiederum viel Zeit und Geld in Werbung investieren – sonst erfährt niemand von dem Angebot. Warum ich das momentan einfach nicht leisten kann, erfahrt ihr unter „online Marketing“ und „Zeitmanagement“. Dazu kommt der Punkt des Preisdumpings, der bei eBooks einfach extrem ist und an dem ich mich nicht dauerhaft beteiligen möchte – was nicht heißt, dass ich die Autor*innen nicht verstehen kann, die ihre Bücher dauerhaft günstig anbieten. Die Umfrage spricht in diesem Punkt einfach für sich. 

Ausstattung:

Meine Bücher haben alle ein inhaltliches und ein stilistisches Lektorat, sowie ein Korrektorat erhalten. Außerdem stammen alle meine Cover von einer Coverdesignerin. Kein Buch ist fehlerfrei, meine natürlich auch nicht!  Aber ich will sie so gut gestalten, wie es mir möglich ist. Mehr dazu unter „Weitermachen?“. Den Buchsatz (also die Innengestaltung des Buches) habe ich aber erst bei meinem dritten Buch abgegeben. Ich habe es zweimal selbst versucht und auch geschafft. Wenn ich mir Sanzibor und Infernicus heute von innen ansehe, bin ich zufrieden. Aber es war ein solcher Kampf … Ich wurde einfach nicht warm mit Affinity Publisher, den ich für die Gestaltung verwendet habe. Die Arbeit daran hat unfassbar viel Zeit gefressen. Als das Rätsel der Hexer anstand, war mein letzter Buchsatz durch meine Babypause fast zwei Jahre her. Deshalb hätte ich im Grunde wieder bei null anfangen müssen. Also habe ich meine Coverdesignerin damit beauftragt und ihr glaubt nicht, wie glücklich ich über die Entscheidung bin. Die eBooks der Trilogie sind übrigens genauso liebevoll ausgestattet worden, wie die Prints. Das Ganze war ein sehr großer zusätzlicher Kostenfaktor. Aber er hat sich optisch definitiv gelohnt und ich kann von diesen Ansprüchen nicht mehr zurück. 

Online Marketing:

Leider nicht mein Steckenpferd. Und das ist ziemlich schlecht für meine Bücher. Ich bin viel auf Instagram unterwegs und habe für Sanzibor und Infernicus fast nur darüber Werbung gemacht – was mittelmäßig gut funktioniert hat. Infernicus hat sich schon deutlich besser verkauft als Sanzibor, wurde für einen Buchpreis nominiert und hat mit seinem Cover auf sich aufmerksam gemacht. Aber ich habe mich zu lange nicht anderweitig umgesehen. Dazu kam meine Babypause. Das habe ich dann beim Rätsel der Hexer zu spüren bekommen – obwohl ich dafür auch auf andere social media Kanäle gesetzt habe und mehrere Anzeigen in Newslettern und auf amazon geschaltet habe. Meine online Werbung für die Trilogie trägt einfach keine Früchte und ich glaube zu wissen, weshalb. Erst hatte ich mein neues Coverdesign in Verdacht, aber siehe da – auf den Messen zieht es die Leute viel besser an als z.B. Infernicus. Warum also passiert gar nichts, wenn ich das Cover online zeige? Weil das nicht reicht, um die Leute lange genug festzuhalten, damit sie den Klappentext lesen. Weil sie nicht reinblättern können. Weil meine Zielgruppe sich überall aufhält – nur nicht da, wo ich mein Buch zeige. Fantasy ohne Romance. Und dann auch noch eine Trilogie. Ich wusste, dass es nicht einfach wird. Aber dass sich das Rätsel (online!) schlechter verkauft als Infernicus, war trotzdem unerwartet. Dabei weiß ich, dass es sehr wohl viele Fantasyleser*innen gibt, die genau solche epischen Geschichten ohne Liebe im Vordergrund suchen. Ich schaffe es einfach nicht, sie online zu finden. Mir fehlen die Verkaufszahlen, damit die Bücher auf amazon hoch genug ranken, um mit ihren Covern genau das zu versprechen, was sie halten – Magie und Düsternis, keine Romance. Hätte ich den Buchsatz selbst machen sollen und dafür mehr Budget in die online Werbung stecken sollen? 

Ist der Buchtrailer von Teil 1 ein Argument für euch und vermisst ihr einen für Teil 2?

Teilnehmer*innen: 33

Ja: 22 Stimmen – 67%

Brauche ich nicht: 11 Stimmen – 33%

Ich liebe den Trailer zu Band eins und habe dazu so viel gutes Feedback bekommen! Aber er hat sich finanziell leider trotzdem nicht gelohnt. Nicht genug, um das Ganze für Band zwei zu wiederholen, obwohl ich mir schon gedacht habe, dass ihr gerne einen hättet. Spätestens zum Abschluss der Trilogie wird es wieder einen geben. Und vielleicht versuche ich mich selbst mal an einem? Mehr dazu unter „Zeitmanagement“.

Würdet ihr euch ein Hörbuch für die Trilogie wünschen?

Teilnehmer*innen: 33

Ja: 18 Stimmen – 55%

Brauche ich nicht: 15 – 45% 

Ich freue mich, dass es doch so viele Hörer*innen für High Fantasy gibt und selbstverständlich hätte ich gerne Hörbücher für die Trilogie. Ich werde Anfang nächsten Jahres hoffentlich Neuigkeiten dazu haben. Bis dahin – hört gerne in meine ersten beiden Hörbücher rein! 🙂

Blogger*innen:

Erstmal ein Danke an alle tollen Blogger*innen da draußen. Ihr unterstützt Autor*innen und helft Lesenden, Bücher besser einschätzen zu können. Ihr steckt so viel Arbeit in eure Rezensionen und die Gestaltung eurer Bilder. In den letzten fünf Jahren habe ich leider auch negative Erfahrungen gemacht. Um die geht es hier jetzt. Das schmälert nicht die tollen Erfahrungen, die ich mit so vielen Blogger*innen machen durften. Was ich erzähle, ist ein Teil meiner Erfahrung und natürlich nicht allgemeingültig für alle Bloggenden da draußen.

Für Sanzibor habe ich das erste Mal einen Aufruf gestartet und die Zusammenarbeit lief wirklich großartig. Also habe ich für Infernicus zum Großteil dieselben Blogger*innen angeschrieben und hatte ein ähnliches Team. Zwanzig Personen, die einen festen Zeitraum hatten, um eine Rezension zu schreiben. Von den zwanzig Personen haben sich nicht mal die Hälfte an den vorher bekannten Zeitplan gehalten. Eine hat mich blockiert, alle anderen standen in Kontakt mit mir. Natürlich gab es meist Gründe für die Verspätung, aber die wenigsten haben sich von sich aus gemeldet. Ich musste nachhaken, mehrmals. Es sind trotzdem nie alle Rezensionen erschienen. Und dennoch haben die positiven Erfahrungen überwogen, sodass ich auch für das Rätsel der Hexer wieder ein Bloggerteam zusammengestellt habe. Insgesamt waren es einundzwanzig Personen. Den Rezensionszeitraum habe ich nach hinten offengelassen, weil ich den Druck rausnehmen wollte – definitiv ein Fehler von mir. Ich wollte niemandem nachlaufen und beteuern, dass ich den Grund verstehe, weshalb die Rezi noch nicht kam. Obwohl es so ist. Ich weiß selbst, dass das Leben gerne mal ohne Vorwarnung umspringt. Ich verstehe das wirklich. Aber das hilft mir und meinem Buch einfach nicht weiter. Ich kann das nicht wegignorieren, wenn ich hohe Kosten für die Bloggerpakete habe. Bis zum heutigen Tag gibt es für „das Rätsel der Hexer“ nur 19 Rezensionen auf amazon. Und da sind auch einige von Freunden, Familie und anderen Leser*innen dabei. Also haben wieder bei Weitem nicht alle rezensiert. Auf der LBM 2024 habe ich zwei Rezensionsexemplare auf Anfrage abgegeben. Guess what? Keine von beiden hat rezensiert – zumindest nicht, soweit ich weiß. Eine hat das ungelesene Buch immerhin mal kurz in die Kamera gehalten. Vielleicht gefallen meine Bücher nicht? Ich werde es nie erfahren, weil noch nie jemand mit diesem Anliegen auf mich zukam. Es herrscht dann einfach Stille. Und ich bin mir mit meiner Zeit auch einfach zu schade, um den Leuten hinterherzurennen – damit habe ich außerdem schon mal eine sehr bissige Rezi provoziert, die sich nicht gegen das Buch richtete, sondern gegen mich. 

Ich freue mich auf weitere Zusammenarbeit mit den Blogger*innen, auf die ich mich in der Vergangenheit verlassen konnte. Und ich werde trotz durchwachsener Erfahrungen weiterhin offen für neue, verlässliche Zusammenarbeiten sein – denn eigentlich bin ich ein großer Fan davon. Aber ich muss (mir) auch bei diesem Thema klarere Regeln und Grenzen setzen, von denen ich mir noch nicht ganz sicher bin, wie diese aussehen sollen. Ich bin hier leider etwas ratlos, denn ich möchte nicht bei jeder Anfrage vom Schlimmsten ausgehen – was ja auch völlig unbegründet wäre. Aber ich kann auch nicht immer ja sagen, damit bin ich auch nicht weitergekommen. 

Messen:


Ich liebe Buchmessen und war schon auf vielen als Besucherin. Bisher habe ich aber erst auf drei Messen ausgestellt. Auf dem BuCon 2023, der FBM 2023 und auf der LBM 2024. Es lief okay. Ich habe die Standmiete in allen Fällen wieder reinbekommen. Hotel, Arbeitszeit, etc. sind allerdings ein anderes Thema. Aber die Kontakte und Erfahrungen sind dafür unbezahlbar. Hier habe ich z.B. gelernt, dass das dunklere Cover die Leute besser anzieht als meine helleren – noch deutlicher, als sich schon in der Umfrage abgezeichnet hat. Nach Sanzibor greift quasi nie jemand. Zu Infernicus schon eher. Am besten funktioniert das Rätsel – was mich natürlich sehr freut. Aber der Aufwand der Messen ist immens und mit meinem jetzigen Familienalltag nicht in dem Umfang möglich, den es für mehr Erfolg bräuchte. Wir werden sehen, wann und wie ich wieder ausstelle. Um euch meine Bücher jederzeit signiert anbieten zu können, wird es einen Shop geben, über den ihr bald auch den zweiten Teil der Trilogie vorbestellen könnt. 


Würdet ihr signierte Bücher bei mir in einem Shop kaufen? 

Teilnehmer*innen: 38

Ja: 35 – 92%

Nein: 3 – 8%

Der etsy Shop kommt! Ich habe vielleicht auch schon Blöckchen, Sticker und weitere Pageoverlays designt … <3 

Erfolge:


Jeder definiert Erfolg anders und ich habe jetzt schon viel über Zahlen geschrieben. Hier geht es für mich um Momente. Erstmal ist jedes Feedback für mich ein Erfolg. Über positives freue ich mich natürlich sehr, aber ich kann gut mit Kritik umgehen und sauge jede konstruktive Anmerkung auf, damit meine Bücher besser werden. Infernicus wurde für den Seraph-Phantastikpreis in der Kategorie „Bester Independent Titel“ nominiert. Das ist wohl mein größter „messbarer“ Erfolg. Lali und Jan haben, nachdem ich sie mit der Rohfassung von „Das Rätsel der Hexer“ für Gorrae begeistern konnte, einen Podcast gegründet und Infernicus Kapitel für Kapitel besprochen. Das war einfach eine ganz besondere Erfahrung. Anfang 2023 habe ich die Zusagen für zwei Hörbücher bekommen, die wundervoll von Saga Storify umgesetzt wurden. Ich habe für beide Bücher meine favorisierten Sprecher*innen bekommen! Außerdem durfte ich in zwei Benefiz Anthologien veröffentlichen, was mir großen Spaß gemacht hat. Und mir gezeigt hat, wie vielseitig ich schreiben kann und auch möchte. Dazu kommen so viele kleine Momente, die ich gar nicht alle aufzählen kann. Nicht Fantasyleser*innen haben sich plötzlich für Gorrae begeistert. Ich wurde als Lieblingsautorin bezeichnet. Aber vor allem habe ich ganz viele liebe Buchmenschen kennengelernt und allein deshalb hat sich das alles gelohnt. Danke, dass ihr mich begleitet. 

Zeitmanagement:

Ich habe jetzt schon viele Punkte angesprochen, die ich ändern möchte oder müsste. Damit ich meine Zielgruppe außerhalb von social media besser finde etc. Aber ich habe in letzter Zeit auch gelernt, dass meine eigene Arbeitszeit nicht umsonst ist. Egal ob ich zwei Stunden lang für meine Bücher zeichne, oder über keywords recherchiere – das alles bleibt unbezahlt. Es sind Stunden, in der ich nicht Schreiben kann. In den letzten Wochen befanden sich zwei Bücher in den Endzügen der Veröffentlichung und haben meine ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Ich habe kaum geschrieben. Das ist okay. Aber ich kann diesen Aufwand für meine Marketingmaßnahmen momentan nicht weiter erhöhen – obwohl es notwendig wäre. Ich muss mir gut überlegen, wie ich nicht nur mein Budget, sondern auch meine Zeit einteile. Ich beschreibe diese Abwägungen und meine Gedankenspirale am Beispiel „Buchtrailer“. 

Lohnt es sich, 250€ (und Zeit für Planung, Mails etc.) in einen Trailer zu einem zweiten Teil zu investieren? Wenn er die Aufmerksamkeit neuer Leser*innen weckt, müssten sie den ersten Teil zuerst lesen. Sie müssten sich eigenständig einen Überblick über meine Bücher verschaffen. Ich müsste 162 eBooks für 2,99€ verkaufen, um diese Ausgaben wieder reinzubekommen. Oder 385 eBooks für 1,99€. Und zu diesen Zahlen komme ich einfach nicht, ohne nebenbei noch ein ähnliches Budget in amazon Werbung zu stecken. Wodurch ich wieder mehr Verkäufe bräuchte, damit es sich lohnt … Jetzt habe ich die Idee, den Trailer selbst zu gestalten. Aber kann der gut werden, wenn ich die 250€ spare und mich selbst über Tage hinsetze, um zu animieren, Musik auszusuchen und mich mit einem neuen Programm vertraut zu machen? Anstatt zu schreiben? Oder die Energie in den Print zu stecken, der viel besser läuft als das eBook? Natürlich macht ein Buchtrailer auch auf das Taschenbuch aufmerksam. Aber das würde dann (meiner Erfahrung nach) weniger über amazon funktionieren, sondern eher über social media – wo ich meine Zielgruppe jedoch nur sehr schwer finde. Als Konsequenz kann ich meine Energie nicht zu hundert Prozent in den zweiten Teil der Trilogie stecken. Das habe ich beim ersten gemacht, ohne dass es sich wirklich gelohnt hat. Ich investiere viel Zeit in mein Projekt MJ, dessen Zielgruppe ich viel besser über social media erreichen kann und die mir generell größer erscheint. Meine Abwägung hat einfach ergeben, dass das momentan der bessere Weg ist, um meine Zeit am besten zu nutzen. Damit ich weiterschreiben und neue Dinge ausprobieren kann. 

Fazit – Weitermachen?

Ich möchte absolut ehrlich sein. Meine Gorrae Bücher könnten sich besser verkaufen. Die Steigerung in Reichweite und Umsatz ist mir zu gering. Der Neustart mit der Trilogie hat nicht so funktioniert, wie erhofft. Autsch. Werde ich weitermachen? Ja, ich werde die Trilogie ganz sicher beenden. Ich weiß, dass es Gorrae-Fans gibt, die meine Bücher lieben und dem Verlauf der Geschichte entgegenfiebern. Außerdem läuft die Trilogie insgesamt besser als meine vorherigen Bücher. Also keine Sorge, die Reihe wird auf jeden Fall fertig. Und vielleicht gelingt es mir, sie weiter in die Welt zu tragen. Aber das Selfpublishing ist eine große zeitliche und finanzielle Belastung. Ich werde nicht sagen, dass ich es nie wieder versuchen werde (niemals nie zu sagen ist meine wichtigste Lektion aus 2024). Ich liebe die Unabhängigkeit und die allgemeine Entwicklung im Selfpublishing. Ich will weiterschreiben. Ich will meinen Traum leben. Ich habe noch so viele Ideen. Ich habe so viel gelernt und mich verbessert, das möchte ich unbedingt fortsetzen. Deshalb war ich unfassbar erleichtert, als ich Anfang 2023 die Zusage vom Wreaders Verlag für mein Urban Fantasy Projekt MJ erhalten habe. Es gibt (finanziell) erfolgreiche Selfpublisherinnen da draußen – aber ich werde wohl so schnell keine von ihnen. Jetzt die Möglichkeit zu haben, zu veröffentlichen, ohne in Vorkasse zu gehen, ist einfach eine unvorstellbare Erleichterung. Ich kann mich ganz anders auf das Marketing konzentrieren. Ich habe Unterstützung und muss nicht alles selbst organisieren. Ich habe dadurch tatsächlich Zeit zum Schreiben – das ist für mich im Moment so viel attraktiver als Selfpublishing. Und diese Chance zu haben, heilt gerade auch ein bisschen meine kleine Gorrae-Enttäuschung. Diese Bücher werden für mich immer etwas Besonders bleiben und ich konnte so viel von ihnen lernen. Ich habe mich als Autorin kennengelernt. Zum Beispiel, dass ich in allen Lebenslagen schnell und viel schreiben kann. Ich liebe das Überarbeiten. Ich kann munter von Genre zu Genre hüpfen, Input gut annehmen und Challenges umsetzen – es macht mir einfach Spaß. Ich kann Leute für meine Bücher begeistern (wenn ich es denn mal geschafft habe, sie anzulocken :D) Ich möchte so gern weiterschreiben und deshalb werde ich das auch tun. Erstmal als Hybridautorin und dann sehen wir, was die Zukunft noch so bringt. 

So, ich möchte diesen Artikel langsam mal zu Ende bringen, obwohl ich längst nicht alle Punkte der letzten fünf Jahre angesprochen habe. Ich wurde nach meiner Zusammenarbeit mit dem Verlag gefragt – dazu kann ich mal einen eigenen Beitrag schreiben, wenn meine ersten Verlagsbücher erschienen sind. Aber ihr konntet vielleicht schon herauslesen, dass ich bisher sehr zufrieden bin. Dann gab es auch noch richtige Tiefpunkte, wie mein unschönes Ende mit BoD. Aber dazu habe ich schon einen ausführlichen Post auf Instagram verfasst, das möchte ich hier nicht noch mal austreten 😀 

Das Autorenleben ist ein Auf und Ab. Und da mich das auch nach fünf Jahren nicht stark genug abgeschreckt, sondern nur weiter motiviert hat, bin ich hier wohl richtig. <3 

„Die Schuld der Hexer – Teil zwei der Gorrae Trilogie“

Willkommen zurück in Gorrae. Es wird düster wie kaum je zuvor.

Klappentext:

»Ich glaube, ein Stück von deinem Gesicht klebt an meinem Hemd.«

In den Straßen der Hauptstadt brodelt das Unheil, während sich in den Mauern der Burg ein unbekannter Feind versteckt. Als der Urdämon Vallefar seine Klauen ausstreckt und einen unschuldigen Studenten als Werkzeug nutzt, bleibt nur noch ein Hoffnungsschimmer: die erneute Allianz zwischen Hexenmeister Fynx und seinem einstigen Schüler Zane. Doch während sie versuchen, Vallefars Pläne zu durchkreuzen und die Wahrheit über den eigenwilligen Dämon ans Licht zu bringen, fordern die Intrigen der Burg ein unschuldiges Todesopfer. Ist Fynx dem verborgenen Feind gewachsen? Kann er der Prinzessin vertrauen, die in den Tiefen der Festung gefangen gehalten wird? Und woher kommen diese verdammten Kopfschmerzen? Der Kampf um Gorraes Schicksal eskaliert.

Charaktere der Trilogie

Hexenmeisterin Vesna und ihr Schüler Fynx, die den neuen Hexer beobachten.

Der Nachtalb Esith a Zoras und General Juris Jeramoth, zwei der geheimnisvollen Burgbewohner.

Anjuli a Zoras in ihrem Wintergarten auf Edera-Park. Sie wird ihr schützendes und zugleich einsames Heim bald verlassen müssen.

Als Schüler von Fynx wird Zane schnell langweilig. Glücklicherweise mangelt es ihm selten an Ideen.

Story

Was machst du, wenn deine wertvollen Hexenkräfte plötzlich in einem gewöhnlichen Haushaltsstaubsauger feststecken?

„Lauf!“

Rosie

Rosenrot kills

Kapitel 1

Vom Fuß des Hügels stiegen Rauchwolken in einen malerisch blauen Himmel empor und die Schreie der Dorfbewohner wurden größtenteils vom Getrampel mächtiger Hufe übertönt. Rosie hämmerte wie wild auf ihrem Staubsauger herum. 
„Mach schon, verdammte Scheiße!!“
„Rosie …“, kam es lang gezogen von Zenya, die mit verschränkten Armen neben ihr stand und der heranrasenden Bestie mit erhobenen Augenbrauen entgegenblickte. „Wird das noch was? Wir sind nämlich gleich Monsterfutter.“ 
„Hab`s gleich“, erwiderte die deutlich kleinere Frau und rüttelte vehement am Abzug des Staubsaugers. Das Schnauben des Monsters dröhnte in ihren Ohren und die kräftigen Bewegungen seiner Beine ließen den Boden erbeben. 
„Rosie …“
Erst ein saftiger Tritt gegen den Hohlkörper in der Mitte brachte das Gerät zum Gurgeln. „Endlich!“
Rosie wuchtete das Ding mit beiden Armen hoch, stellte sich breitbeinig vor Zenya und zielte genau zwischen die gebogenen Hörner der Bestie. Lilafarbene Blitze entluden sich im Inneren des Staubsaugers, ein Geräusch wie von einem Mixer auf Hochtouren mischte sich unter das wissende Brüllen des Feindes. Und dann … löste sich ein mittelgroßer Gegenstand mit einem Plopp aus dem Inneren des Staubsaugers, raste mit Hochgeschwindigkeit auf die Bestie zu und prallte gegen den gepanzerten Kopf. Rosie und das Biest schauten dem Gegenstand gleichermaßen verblüfft hinterher, als er in den Himmel geschleudert wurde und irgendwo über ihnen zu einem winzigen Punkt schrumpfte. 
„War das … ein Staubsaugerfilter?“, fragte Zenya mit bebender Stimme. 
„Scheiße!“, fluchte Rosie und ihre Freundin brach in brüllendes Gelächter aus. 
„Ahahaha, was mach ich nur mit dir!“
„Lauf!“, kreischte Rosie als Antwort, warf sich den Staubsauger am Gurt über die Schulter und gab Zenya einen kräftigen Schubs nach vorn. 
Und so kam es, dass die beiden Hexen jede Chance auf einen vernünftigen Angriff verstreichen ließen und viel zu spät die Flucht vor dem gigantischen geschuppten Stier ergriffen, der bereits ein ganzes Dorf zertrümmert hatte. 
Wäre Zenya jetzt stehen geblieben, hätte die Kreatur sie zerfetzt, bevor sie auch nur einen Finger hätte heben könne. 
„Wo sind Zeph und Finn?“, keuchte Rosie mit hochrotem Kopf. Sie drohte, jeden Augenblick durch das Gewicht ihrer ungewöhnlichen Waffe vornüberzukippen und den steilen Hügel herunterzustürzen. 
„Keine Ahnung“, rief Zenya, warf einen Blick über die Schulter und schoss probehalber einen funkensprühenden Angriff auf das Biest. Der lilafarbene Strahl, der normalerweise Zombies, Vampire, geringere Dämonen und sonstigen Mistviecher durchbohrte, prallte an der gesenkten Stirn des Stierwesen ab. „Wir könnten hier jedenfalls Hilfe gebrauchen! Entweder dieses Monster hat einen Drachen zur Mutter, oder mit meiner Hexenkraft geht es jetzt auch zu Ende.“ 
Hoffentlich nichts von beidem, dachte Rosie und wusste, dass ihre Beine diesen brutalen Abstieg nicht mehr lange mitmachen würden. Falls der sperrige Staubsauger sie nicht ohnehin gleich in die Knie zwingen würde.
Zenya streckte die langen Beine und sah sich hektisch nach Zeph und Finnley um.

Sollen die beiden Hilfe bekommen, oder müssen sie allein gegen den Stier kämpfen? – Antworten bitte nur über den Discord Server „Tintenzirkel“

Kapitel 2

Doch wohin sie auch schaute, von dem Zombie und ihrem fragilen menschlichen Anhängsel fehlte jede Spur. Sie fluchte leise. 
„Du links, ich rechts“, rief Zenya Rosie zu. Diese versuchte zu nicken, doch ihr ganzer Körper bebte so heftig, dass es kaum zu erkennen war. „Wenn ich genug Abstand habe, … kann ich ihn … vielleicht besser angreifen“, ergänzte Zenya keuchend und schlug einen Haken nach rechts. Ihre Beine protestierten und sie musste sich mit einer Hand am Hang abfangen. Dann zwang sie sich zu einem Sprint und hörte das unzufriedene Brüllen des Monsters. Rosie hechtete in die entgegengesetzte Richtung davon und wie erhofft grub der Stier die Vorderhufe in die Erde, warf den Kopf hoch und hielt einen kurzen Moment inne – dann setzte er der kleineren Frau nach. 
„Scheiße“, fluchte Rosie, die mit ihrem Staubsauger und den kürzeren Beinen noch nicht halb so viel Abstand zwischen sich und das Biest gebracht hatte wie Zenya. Lichtblitze tanzten vor Rosies Augen und sie verlangsamte ihr Tempo. Weglaufen brachte nichts. Sie schlug die Haken in den Boden, ließ den Gurt ihrer Waffe von der Schulter gleiten und drehte sich um. „Wenn du jetzt stehen bleibst, dann muss ich dir nicht wehtun“, murmelte sie, klappte die zwei Metallständer aus und platzierte den Lauf der Waffe. Natürlich kam das Monster ihrer Empfehlung nicht nach. Dafür blieb Zenya stehen, keuchte angestrengt und sammelte ihre Kräfte. „Ich mache dir jetzt Feuer unterm Hintern“, grummelte sie und setzte ihre Drohung mit einem funkensprühenden Strahl in die Tat um. Das Biest jaulte auf und warf abermals den gehörnten Kopf in die Höhe. Doch wieder wurde der lilafarbene Blitz einfach abgelenkt und schoss in die Wolken hinauf. Obwohl ein kleiner Brandfleck auf dem Hintern des Stiers schmorte, hielt er in seinem Marsch auf Rosie nicht inne. 
„Verdammt, was soll das denn!“ Zenya versuchte einen anderen Angriff, der das Wesen in die linke Kniekehle traf. Dort schien die Panzerung weniger ausgeprägt und mit einem dumpfen Aufprall, der die Erde erzittern ließ, ging der Stier in die Knie. Zenya blieb nur eine Sekunde zum Durchatmen, dann sprang das Monster auch schon zurück auf die Beine. „Ach komm schon“, jammerte die Hexe und sprintete dem Monster nach. 
Rosie rüttelte ein letztes Mal warnend an ihrem Staubsauger und warf sich dann auf die Knie. „Ich zerlege dich in alle Einzelteile, wenn du mich jetzt im Stich lässt“, knurrte sie und zielte auf das Gesicht des humpelnden und vor Zorn brüllenden Stiers. Alle üblichen Schwachstellen schienen für einen Angriff auszuscheiden, aber vielleicht … 
Bevor Rosie den Abzug betätigen konnte und ein Ziel ins Visier genommen hatte, löste ihre Waffe mit einem lauten Heulen aus. Wuiiiiiiiiihhh – ein grüner Lichtstahl sauste durch die Luft, drehte einen neckischen Looping und zischte dann in das offenstehende Maul des Stiers. 
Ein ohrenbetäubendes Brüllen erfüllte die Luft und jagte die Vögel aus den entfernten Wipfeln des Waldes empor. Rosie warf sich auf ihre Waffe, schlang die Beine um sie und rollte sich aus dem Weg. Sie schmeckte Gras, Deck und etwas Blut im Mund, doch endlich kam sie zum Liegen und das dröhnende Schreien des Monsters nahm ein Ende. 
Sie blinzelte, sah in den Himmel hinauf und hörte das Pochen ihres Pulses in den Ohren. 
„Rosie!“ Zenyas Stimme nährte sich und kurz darauf half ihr die Freundin in eine sitzende Position. „Alles in Ordnung?“ 
„Ganz toll“, erwiderte Rosie tonlos und spuckte Blut ins Gras. Dann wanderte ihr Blick zu dem zusammengesunkenen Stier, dessen Hörner das unschuldige Sonnenlicht reflektierten. Dampf stieg aus seiner Nase und sein massiger Brustkorb hob und senkte sich. „Du hast ihn betäubt“, stellte Zenya fest. 
„Mhm“, machte Rosie und warf ihrem Staubsauger einen vorwurfsvollen Blick zu. „Hoffen wir, dass es hält, bis wir uns aus dem Staub gemacht haben.“ 
„Ach sieh mal einer an.“ Zenya richtete sich zu voller Größe auf und stemmte die Hände in die Seiten. „Da kommen unsere beiden Männer.“ 

Charaktere

Rosenrot

Darf ich vorstellen? Rosenrot – nicht sehr groß, nicht sehr gesprächig, aber keinesfalls hilflos.

Was machst du, wenn deine wertvollen Hexenkräfte plötzlich in einem gewöhnlichen Haushaltsstaubsauger feststecken? Einfach. Du schleppst das Ding zu deiner besten Freundin, die daraus eine Schusswaffe baut. Was zunächst eine gute Tarnung für die begehrten Kräfte anmutet, entpuppt sich als sehr klobig. Egal wo Rosie hingeht, sie muss ihren modifizierten und wenigstens halbwegs zuverlässig Magie ausspuckenden Staubsauger mitschleppen. Wenn sie doch nur einen Weg finden könnte, ihre Kräfte aus dem blöden Teil zu befreien … aber erstmal steht die Rache ihrer Familie auf dem Plan.

Zenya

Zenya – Rosies beste Freundin – ist glücklicherweise im Vollbesitz ihrer Kräfte. Und meist auch ihrer guten Laune. Weil auch sie noch eine Rechnung mit den Hexenjägern offen hat, die Rosies Familie getötet haben und sie dieser helfen möchte, beschwört sie einen Zombie – einen Typen fürs Grobe quasi. Was natürlich streng verboten ist und das aus guten Gründen, wie auch die beiden Hexen schnell feststellen müssen…

Zeph

Wie tot kann man eigentlich sein? Zeph ist zumindest toter als die meisten. Erstmal wurde er mit 26 Jahren zum Vampir – das fand er schon richtig zum Kotzen. Er war nämlich Koch und vermisst richtiges Essen. Lange hielt das Elend allerdings nicht – er wurde von einem Vampirjäger getötet. Jetzt könnt ihr euch vielleicht seine Begeisterung vorstellen, als er ein weiteres Mal als Unsterblicher ins „Leben“ zurückgerufen wird – diesmal als Zombie, der auch noch an den Willen der Hexe Zenya gebunden ist. Da ist der eine oder andere Wutanfall vorprogrammiert. Dabei besitzt Zeph eigentlich ein umgängliches Gemüt – nur eben eine kurze Zündschnur. Aber das ist gar nicht immer von Nachteil, wenn man seine Wut regelmäßig zum Wohle der Gruppe an anderen Zombies und natürlich an den lästigen Hexenjägern auslassen kann. Trotzdem … so eine Portion Spaghetti Bolognese wäre jetzt echt nice.

Finnley

Hier haben wir das vierte und (vorerst) letzte Mitglied von Rosenrots Crew. Finnley ist mit 20 Jahren nicht nur das jüngste Mitglied, sondern auch der einzige normal sterbliche Mensch in der Gruppe. Einer muss ja das Gepäck tragen, oder? Außerdem entpuppt er sich als gewiefter Giftmischer und überhaupt springt er recht furchtlos mit seinem Leben um. Allerdings geht er den anderen mit seinen provokanten Sprüchen auch ganz schön auf die Nerven. Und Hexen und Zombies sind jetzt nicht gerade für endlose Selbstbeherrschung bekannt.

Ein großes Danke an die Community, die der Crew ihre Namen gegeben hat. <3 Mögen die Steckbriefe wachsen! Feedback bitte nur im „Tintenzirkel“ Discord.

Hintergründe

Es gibt keine Regeln, bis wir die Regeln gemacht haben.

Zum Worldbuilding: Wir versuchen uns an einem „soften“ Worlbuilding in eher modernem Setting (Stichwort Staubsauger) was ich bisher noch nie probiert habe! Der Hintergrund ist natürlich, dass wir uns möglichst viele Optionen offen halten. Nach dem Motto: Es gibt keine Regeln, bis wir die Regeln gemacht haben. Ihr könnt mir um die Ohren hauen, was auch immer ihr gerne mal in einem Buch lesen wolltet oder euch zu den Charakteren einfällt. Nichtsdestotrotz musste ich vorher ein paar grobe Dinge festlegen, um die Motivation meiner Charaktere zu bestimmen.

Es gibt „old magic“ und „new magic.“ Die alte Magie stammt aus einer unbekannten Quelle, die von einem elitären Kreis beherrscht und genutzt wird. Entsprechend mächtig ist dieser Kreis den nicht magischen Bewohnern des Landes (oder der Länder?) gegenüber. Und entsprechend wenig begeistert waren die old magicans darüber, dass vor circa 100 Jahren eine zweite magische Quelle auftaucht und sich unter dem einfachen Volk ausbreitet, das sich dadurch gegen die Unterdrückung auflehnen kann. Die neuen Magier werden Hexen und Hexer genannt und ihre Fähigkeiten unterscheiden sich nicht nur in den Möglichkeiten von der alten Magie, sondern kann auch weitervererbt werden – was es den alten Magiern schwerer macht, die Hexen auszurotten. Zumal sie die Quelle der neuen Magie einfach nicht finden können … und deshalb die rücksichtslosen Hexenjäger auf den Weg schicken, denen auch Familienmitglieder unserer Protagonisten zum Opfer fallen. Das wir noch keine Regeln haben, heißt natürlich nicht, dass alles möglich sein wird. Sobald wir uns für gewisse Elemente entschieden habe, werde ich diese möglichst konsequent umsetzen. Da bin ich auch pingelig aber noch ist beinahe alles offen und ich würde mich RIESIG über euren Input freuen.

Rückmeldungen bitte nur im Discord „Tintenzirkel“! Dort findet ihr den Rosenrot-Chat, wo ihr euch nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen Leser*innen austauschen könnt.

Hörbücher!

Ganz neu erschienen Ende 2023 und Anfang 2024 mein Debütroman und meine Kurzgeschichtensammlung als Hörbücher. Produziert von Saga Storify.

Zu hören fast überall wo es Hörbücher gibt – auf bookbeat, spotify, deezer, audible und Co. Dort finden sich auch die regulären Hörproben. Viel Spaß in Gorrae!

Die Lehre des Sanzibor – gelesen von Wiebke Bierwag. Romantisches Abenteuer in düsterem Setting.

Infernicus – gelesen von Sebastian Waldemer. Komplexe Kurzgeschichtensammlung, Prequel der Trilogie.